16.11.2009 - Zeitzeugen gesucht!
Vor 65 Jahren, am 16. November 1944 wurde Westerburg Ziel eines Luftangriffs durch die britische Royal Air Force. Tiefflieger richteten bei dem Angriff auf den Lokschuppen und die Rangierlokomotive schwere Schäden an.
Ab Februar 1945 war der Knotenbahnhof Westerburg verstärkt Ziel der alliierten Luftangriffe. Zu dieser Zeit sollten von Westerburg aus V-Raketen nach Erbach transportiert werden. Die getarnten mit Raketen beladenen Züge wurden auch in einem nahegelegenem Steinbruch abgestellt.
Am 02. Februar 1945 griffen Jagdbomber den Bahnhof Westerburg erneut an und zerstörten dabei die Gleiskreuzung beim Stellwerk Wn sowie einen Zugpark in Gleis 8.
Ein weiterer Tieffliegerangriff galt am 21. Februar 1945 der Fahrtnummer 6875 426, hinter der sich ein V-Waffen Transport verbarg. Bei diesem Angriff fand ein Soldat durch Bordwaffenbeschuss den Tod , drei weitere wurden verletzt.
Der schwerste Luftangriff auf den Knotenbahnhof erfolgte am Vormittag des 13. März 1945. In einem Bericht des Bahnhofs Westerburg an das Betriebsamt Neuwied heißt es:
„Am 13.3.1945 gegen 9.30 Uhr und 11.00 Uhr zwei Luftangriffe auf den Bahnhof Westerburg. Die Furchtbarkeit dieser beiden Angriffe offenbarte sich in dem Höllenlärm der explodierenden Bomben. Güterabfertigung, Güterschuppen, Aufenthaltsraum für Zugbegleiter und Rangierer, rechter Teil des Lokschuppens, Gleisanlage und Weiche 25, drei Abstellgleise im Südteil des Bahnhofs und die Hauptgleise in Richtung Montabaur und Limburg bis zur Gleisüberführung wurden durch Bomben vernichtet. Zwei Reisezugparks, vier Lokomotiven und eine größere Anzahl von Güterwagen mit Wehrmachtsfahrzeugen wurden vernichtet, bzw. schwer beschädigt. Vier Reisende und 21 Wehrmachtsangehörige wurden getötet, außerdem wurde eine Anzahl Wehrmachtsangehöriger verletzt. Der Bahnhof bot ein Bild grauenhafter Zerstörung. Bei dem ausgebrochenen Brand in den Trümmern des Güterschuppens drohten die Flammen das Empfangsgebäude zu vernichten. Nur durch den umsichtigen und aufopferungsvollen Einsatz des Jungwerkers Erich Schwarz, Betriebswart Heinrich Schwarz, des Lokführers Fred Schönberger und der beiden Westerburger Bürger Claus und Müller konnte bei ständiger Fliegertätigkeit unter schwierigen Verhältnissen die vollständige Vernichtung des Empfangsgebäudes vereitelt werden.“
Um die Geschichte des heutigen Erlebnisbahnhofs Westerwald umfassend zu dokumentieren, sind wir auf der Suche nach Zeitzeugen, Dokumenten und Fotos der o.a. Ereignisse. Für Hinweise und Unterstützungen sind wir sehr dankbar.